KOSMOS Atelier

Im Jahr 2020 hat das Theater KOSMOS mit Unterstützung der Rhomberg Gruppe in Bregenz das KOSMOS Atelier ins Leben gerufen. Seit Herbst 2022 sorgt im unteren Stock des Ateliers der Bregenzer Künstler Linus Barta als Kurator für ein abwechslungsreiches Programm. Drei bis vier Ausstellungen pro Jahr werden von ihm organisiert.

Im Fokus des Kurators stehen dabei internationale Positionen zeitgenössischer Kunst. Linus Barta profitiert dabei von einem großen Netzwerk, das er während zahlreicher Auslandsaufenthalte aufgebaut hat. Bartas Anliegen ist es, eine möglichst große Bandbreite unterschiedlicher Medien, wie Malerei, Fotografie sowie Rauminterventionen auszustellen. Die großzügige Räumlichkeit des KOSMOS Atelier ermöglicht es, sowohl großflächige Bilder als auch umfangreiche kleinformatige Serien zu präsentieren.

Geöffnet jeweils Freitags von 17 bis 19 Uhr
oder nach telefonischer Vereinbarung +43(0)6648734833

KOSMOS Atelier | Schoeller Areal | Mariahilfstraße 29 | Bregenz
Eine Kooperation von Theater KOSMOS und Rhomberg Bau

Aktuell im KOSMOS Atelier: Frederick Vidal

Die zwischen dokumentarischer und konzeptioneller Fotografie angesiedelte Arbeit Frederick Vidals öffnet das Spannungsfeld zwischen dem, was sichtbar ist, und dem, was vorstellbar wird. Die von Linus Barta kuratierte Ausstellung zeigt ein best-of verschiedener Serien.

Die Arbeiten verbindet der Fokus auf den Oberflächen, den Strukturen und Texturen, die sich – materiell oder optisch, als Produkt zersetzender oder neue Ordnungen begründender Prozesse – an den Rändern urbaner Realität ansammeln. Aufsichten und Ausschnitte grenzen die Oberflächen ab und katalogisieren sie: In einem Zwischenraum von analytischer Fotografie und poetischem Experiment gewinnt Frederick Vidals Arbeit dabei eine Freiheit, die der Freiheit der Malerei ähnelt; mit der so erreichten Konzentration auf formale Qualitäten arbeitet er Felder von Assoziationen auf, die ihre Fragestellungen an Landschaftsaufnahmen oder an mikroskopische Querschnitte und ihren kunsttheoretischen und erkenntnishaften Rezeptionsbedingungen knüpfen.

Fotografie dient Vidal nicht nur als rein visuelles und ästhetisches Aufzeichnungsmedium, das Repräsentationen konkreter Orte und Räume speichert, sondern auch als etwas, das in einem gesellschaftlichen Kontext vor allem als ein Mittel dient, um Bedeutungen herauszuarbeiten, die im übertragenen Sinn Handlungsmöglichkeiten und Wirkungsfelder ermöglichen. Die Arbeiten zeichnet eine bildnerisch präzise Beschaffenheit sowie eine große Genauigkeit in der Komposition aus.

Frederick Vidal wurde 1977 in Marburg an der Lahn geboren und studierte Visuelle Kommunikation an der Kunsthochschule Kassel. Er war Meisterschüler bei Prof. Bernhard Prinz in der Klasse für experimentelle Fotografie. Seine Werke wurden u.a. in St. Petersburg, New York, Shanghai und Paris ausgestellt.
Für seine Arbeiten wurde er mehrfach ausgezeichnet und war u.a. Teil von „ReGeneration -tomorrows photographers today“ des Musée de l’Elysée Lausanne. Vidal lebt und arbeitet in Berlin.

23. November 2022 bis 10. Februar 2023
Finissage: 10. Februar 2023 | 17 Uhr

Frederick Vidal: Don't forget about me

Vergangenes: Thomas Bo Henriksson

Den Auftakt des von Linus Barta kuratierten Programmes machte die Ausstellung 30 Jahre Malerei des in Berlin lebenden schwedischen Künstlers Thomas Bo Henriksson. In dieser Ausstellung zeigte er Gemälde aus 30 Jahren seiner Arbeit, von den früheren Maschinenbildern (1989-1995) bis zu den Musikbildern von 2022, mit Fokus auf die „Singularitäten“ (2013-2017).

Seine Singularitäten-Gemälde entstanden in den Jahren nach einem Brand in seinem Atelier und einem darauffolgenden sieben Wochen langen lebensverändernden Koma mit Nahtod-Erfahrung. Die Arbeiten stammen aus einer Auseinandersetzung mit Ordnung und Chaos, Leben und Tod. Henriksson erreicht mit diesen Gemälden eine Art expressiven Minimalismus – „Dirty Minimalism“ – seine Synthese zwischen dem Gegenständlichen und dem Abstrakten.

Henrikssons Liebe zur Malerei kommt aus dem Glauben an die Kraft der gezeichneten Linie und der Farbe – dass „Farb-Akkorde“ Erfahrungen vermitteln, die wir alle wahrnehmen, intuitiv verstehen, und dass diese eine kollektive existentielle Erfahrung übertragen, die uns alle bereichert. Thomas Bo Henriksson resümiert: „Meine wichtigste modernistische Erfahrung ist die Freiheit und Verpflichtung, neue wahre Sprachen zu erfinden und zu entwickeln.“


28. September bis 11. November 2022

Thomas Bo Henriksson: Tokyo Night