Sonntag, 20. März 2022 | 11 Uhr
Plädoyer für eine sozioökonomisch progressive, linkspopuläre Politik
Sonntagsmatinee: Andreas Nölke im Gespräch mit Michael Diettrich
Es ist unverkennbar, dass linke Parteien in den letzten Jahrzehnten ihre Wählerbasis ausgetauscht haben. Während sie früher vor allem von den sozioökonomisch weniger privilegierten Schichten gewählt wurden, werden sie – und die mit ihnen oft verbundenen grünen Parteien – heute vor allem von akademisch geprägten Gruppen der Mittelschichten unterstützt. Die klassischen Wähler:innen linker Parteien hingegen wenden sich heute oftmals rechtspopulistische Parteien zu oder beteiligen sich gar nicht mehr am Wahlprozess. Als Erklärungen für diese Entwicklung bietet sich die zunehmende Polarisierung bei soziokulturellen Fragen (beispielsweise Einwanderung) sowie bei Maßnahmen gegen den Klimawandel an, wobei die zentrale Frontstellung zwischen grünen und rechtspopulistischen Parteien verläuft. Verteilungskonflikte und Fragen des sozialen Aufstiegs werden hingegen nur noch selten thematisiert. Das dämpft die Attraktivität linker Parteien für die sozioökonomisch und bildungsbezogen schwächeren Schichten, zumal diese bei soziokulturellen Fragen oftmals eher konservative Positionen einnehmen.
In einem Impulsvortrag wird Andreas Nölke diese Entwicklungen beleuchten und eine sozioökonomisch progressive Politik skizzieren, die wieder mehr auf diejenigen ausgerichtet ist, für die linke Parteien ursprünglich eingetreten sind. Seine Thesen wird er zunächst mit dem Sprecher der Vorarlberger Armutskonferenz, Michael Diettrich, anschließend auch mit dem Publikum erörtern.
Andreas Nölke ist seit 2007 Professor für Politikwissenschaft an der Goethe-Universität Frankfurt. Er nahm Beratertätigkeiten für die GTZ, die Europäische Kommission sowie die Weltbank wahr und gehört zu den Unterstützern der von Sarah Wagenknecht initiierten Sammlungsbewegung Aufstehen. Er ist Mitherausgeber von Makroskop, einem Magazin für Wirtschaftspolitik aus keynesianischer Perspektive.
Der EINTRITT IST FREI | ANMELDUNG ist erforderlich.
Um eine Spende für das Projekt „Hunger auf Kunst und Kultur“ wird gebeten.
Eine Veranstaltung der Vorarlberger Armutskonferenz und der Bildungsabteilung des ÖGB Vorarlberg (VÖGB) in Kooperation mit dem Theater KOSMOS.
Es wurden keine Fotos für dieses Theaterstück hinterlegt.
Es wurden keine Pressestimmen für dieses Theaterstück hinterlegt.
Tickets
Online-Reservierungen bis 1 Stunde vor Veranstaltungsbeginn. Restkarten an der Abendkassa, Tel +43 (0)5574-44034 13.